Kichererbsen
Gesunde Kraftpakete aus dem Orient
VonCARO
Super lecker und vielfältig einsetzbar, Kichererbsen sind gesunde Kraftpakete. Die Hülsenfrucht enthält jede Menge Eiweiß und Ballaststoffe. Und die tun unserem Körper richtig gut! Wir verraten euch, wo die Kichererbse her kommt, wie ihr sie am besten zubereitet und warum sie in keiner Küche fehlen sollte.
Als cremiger Hummus oder knusprige Falafel, als Basis in duftenden Currys oder geröstet als knackiger Snack zwischendurch – die Kichererbse ist mittlerweile eine meiner echten Lieblingszutaten! Bis vor ein paar Jahren habe ich sie beim Kochen ziemlich vernachlässigt. Ich wusste einfach nicht so richtig etwas mit ihr anzufangen. Doch dann kam der Urlaub in Marokko. Mit seinen wuseligen Märkten, exotischen Gerüchen und kräftigen Gewürzen hat mich das Land sofort verzaubert. Genau wie mit seinem Essen, in dem sich oft die Kichererbse versteckte. Ob als Suppe oder Eintopf, ich probierte mich durch den Geschmack des Orients und wusste: Nicht nur Souvenirs sollten mit nach Hause, auch das Essen musste mit. Seit dem hat die Kichererbse einen festen Platz in meinem Küchenregal.
Hülsenfrucht aus dem Orient
Als Nahrungsmittel hat die Kichererbse schon einige Jahren auf dem Buckel. Schon vor 8.000 bis 10.000 Jahren bauten die Menschen im Orient Kichererbsen an. Die Urform der Hülsenfrucht findet man bis heute in der Türkei. Mit der Zeit verbreitete sich die Kulturpflanze über den Mittelmehrraum bis nach Europa und erreichte schließlich auch Deutschland.
Angebaut wird die Kichererbse heute hauptsächlich in Indien. Hier liegt das mit Abstand größte Anbaugebiet. Gefolgt von Australien, Myanmar, Äthiopien und der Türkei. Im Prinzip kann die Kichererbse auch bei uns wachsen. Allerdings bevorzugt sie trockenes und wärmeres Klima. Wer also das Experiment wagen und selber Kichererbsen ziehen möchte, sollte bedenken, dass die ideale Temperatur für den Anbau bei 25 °C liegt und nie unter 5°C rutschen sollte. Die Kichererbse mag absolut keinen Frost und den Winter schon gar nicht.
Drei Fakten
Selbst gekocht oder aus der Dose: Kichererbsen gibt es das ganze Jahr
Bis heute ist die Kichererbse eines der Grundnahrungsmittel im orientalischen Raum und spielt besonders in der indischen Küche eine große Rolle. Ob als Ofengemüse, als Beilage zu Fleisch, in Eintöpfen, im Salat oder in Kombination mit Couscous – die Hülsenfrucht ist beliebt, auch weil sie so schön satt macht. Kichererbsen schmecken mehlig-nussig und sind am leckersten, wenn man sie mit intensiven Gewürzen wie Curry, Kreuzkümmel, Koriander oder Knoblauch kombiniert. Auch Zimt, Nelken oder Petersilie passen gut. Gemahlen können Kichererbsen auch als Weizenmehlersatz eingesetzt werden. Der Vorteil: Kichererbsenmehl ist glutenfrei und hat weniger Kalorien und Kohlenhydrate als zum Beispiel Vollkornmehl.
Eine richtige Saison haben Kichererbsen nicht. Da es sie entweder getrocknet oder vorgekocht in Dosen zu kaufen gibt, kann man sie das ganze Jahr über in Asia-Läden, Supermärkten oder Reformhäusern erhalten. Um die Haltbarkeit braucht man sich keine Sorge zu machen. Getrocknete Kichererbsen sind, so lange man sie kühl, trocken und lichtgeschützt lagert, jahrelang haltbar. Sie können bei zu viel Wärme lediglich etwas Farbe einbüßen. Die Haltbarkeit der vorgekochten Variante aus der Dose richtet sich nach dem aufgedruckten Mindesthaltbarkeitsdatum.
Kochen mit Kichererbsen: So geht es richtig
Wer sich für die Dose entscheidet, hat es einfach: Dose auf, Wasser abgießen, verarbeiten, genießen. Das ist super gut, wenn es mal schnell gehen soll, oder man sich Zeit und Mühe sparen möchte. Ich persönlich koche meine Kichererbsen lieber selber. Zum einen weil es mir besser schmeckt, nämlich intensiver, zum anderen weil ich gerne individuell portioniere.
Selber kochen heißt aber auch, dass die Kichererbsen vor dem Kochen etwa zwölf Stunden in Wasser eingeweicht werden müssen. Das verkürzt die Kochzeit, so dass die gesunden Vitalstoffe besser erhalten bleiben und führt zu einer leichteren Bekömmlichkeit, da die die Kichererbsen dann besser verdaut werden. Roh sind die Hülsenfrüchte nämlich sogar giftig. Sie enthalten Phasin, was in unserem Körper zu Übelkeit, Erbrechen oder Magen- und Darmbeschwerden führen kann.
Am besten weicht man die Kichererbsen deswegen einfach über Nacht ein. Dafür sollte man schön viel Wasser nehmen, idealerweise doppelt soviel wie Kichererbsen. Wichtig ist, vor dem Kochen das Wasser zu wechseln, denn durch das Einweichen lösen sich die Giftstoffe. Im Anschluss müssen die Kichererbsen rund zwei Stunden köcheln, bis man sie weiter verarbeiten kann. Wem das zu lange dauert, der verlängert einfach die Einweichzeit. Lässt man die Kichererbsen 24 Stunden quellen, reduziert sich die Kochzeit auf rund 40 Minuten.
Viele gesunde Nährstoffe: Kichererbsen als gesunde Kraftpakete
Kichererbsen sind nicht nur lecker und unglaublich vielseitig einsetzbar, sie sind außerdem echte Kraftpakete und machen vor allem eins: ordentlich satt! Sie sind reich an Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten, liefern dazu aber auch noch ordentlich Mineralstoffe und Vitamin A, B, C und E. Allesamt wichtige Nährstoffe, die ein hochwertiges Lebensmittel auszeichnen. 100 Gramm der Hülsenfrucht enthalten satte 15,5 Gramm Ballaststoffe und damit die Hälfte der Menge, die ein Mensch am Tag zu sich nehmen sollte.
Ballaststoffe sind für viele Bereiche unseres Körpers wichtig. Sie sättigen, sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel niedrig bleibt und helfen unserer Darmflora. Außerdem senken sie den Cholesterinspiegel, was unsere Blutgefäße schützt. Gerade für Vegetarier sind Kichererbsen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe und pflanzlichen Proteine ein toller Fleischersatz. Und sorgen obendrein wohl für ein langes Leben. Denn Forscher wollen herausgefunden haben: Egal wo auf der Welt Menschen überdurchschnittlich lange leben, haben sie zwei Gemeinsamkeiten. Alle essen kein Fleisch und alle essen täglich etwa eine Tasse Hülsenfrüchte: Bohnen, Erbsen, Linsen…oder eben Kichererbsen! Da ist er der Beweis, Kichererbsen gesunde Kraftpakete!
Von Kichererbsen muss man Kichern, oder nicht?
Habt ihr euch auch mal gefragt, wo eigentlich der Name herkommt? Ich habe eine Zeit gedacht es liegt an dem Geräusch, das entsteht, wenn man Kichererbsen ins Wasser einlegt. Das knistert nämlich immer ein wenig und könnte mit viel Fantasie auch gut ein leises Kichern sein. Eine andere Geschichte besagt, schaut man sich die Kichererbse genau an, kann man in dem kleinen Zipfel und der darunterliegenden Kerbe ein lachendes Gesicht erkennen. Schön wäre es natürlich auch, wenn man tatsächlich Kichern müsste, wenn man Kichererbsen isst.
Der Grund ist aber ein anderer. Das Wort „Kicher“ stammt vom lateinischen „Cicer“ ab. So haben die Römer damals die Pflanze genannt. Das heißt so viel wie Erbse und wurde vermutlich „Kiker“ ausgesprochen. Im Althochdeutschen wurde daraus dann “Kihhira”. Und noch später hat sich das zu „Kicher“erbse erweitert.
Vielseitig, leicht und lecker: Der gesunde Alleskönner unter den Hülsenfrüchten
Proteinquelle, Ballaststofflieferant, Beilagenallrounder: Kichererbsen sind gesunde Kraftpakete! Dazu kommt: Sie sind das ganze Jahr verfügbar und auch noch super einfach zuzubereiten. Wer das gleich ausprobieren möchte, für den haben wir hier ein Rezept für leckeren, cremigen Hummus. Oder vielleicht doch lieber Kichererbsen-Spinat-Eintopf?? Oder beides? Falls ihr noch mehr Ideen Rezeptideen fü rund um die Kichererbse habt, schickt uns gerne eure Vorschläge!
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